Fragen und Antworten zu unseren Legehennen

Häufig gestellte Fragen (FAQ) - Es gibt einige Fragen, die werden so häufig gestellt, dass wir diese Fragen (natürlich samt Antworten) ab sofort hier veröffentlichen. Wenn Ihnen unsere unten stehende, kleine Liste noch nicht genug Antworten bietet oder Sie einfach noch ein paar Details wissen möchten, dann sprechen Sie uns gern an! Persönlich bei uns auf dem Hof, per E-Mail oder auch telefonisch unter 04131 43622.

FAQ

Wieviele Eier legt ein Huhn pro Woche?

Unsere Hennen sind nicht nur glücklich, sondern auch fleißig: rund sechs Eier pro Woche schafft eine Henne im Durchschnitt. »Sonntags auch mal zwei« ist aber wohl eher ein Mythos…

Wieviele Hühner habt ihr?

Wir halten aktuell zwischen 1800 und maximal 2300 Legehennen in insgesamt sieben Ställen. Um Überproduktion zu vermeiden, reduzieren wir im Sommer unseren Bestand. Auf diese Weise produzieren wir immer nur soviele Eier, wie  wir auch verkaufen können. Das heißt aber auch, dass wir die Eieranzahl nicht mal eben so erhöhen können, wenn die Nachfrage plötzlich ansteigt, wie 2017 nach dem Fipronil-Skandal oder 2020, als die Corona-Pandemie begann. Unsere Hühner sind Tiere, keine Eierproduktionsmaschinen.

Wie alt werden eure Hennen?

Bei uns werden die Legehennen mit einem Jahr geschlachtet. Ab diesem Alter lässt die Eierqualität nach, die Schale wird dünner (auch Kalk zufüttern reicht dann nicht mehr) und die Eier gehen schneller kaputt. Mit einem Jahr ist so ein Hühnchen aber auch noch schön zart – perfekt also als Suppenhuhn.

Warum gibt es unterschiedliche Eiergrößen?

Junghennen legen anfangs nur kleine Eier (bis Größe »S«, unsere »Kindereier«). So wie die Hennen selbst an Gewicht zulegen (und auch an Erfahrung in Punkto Eierlegen), werden auch die Eier nach und nach größer: von Größe »M« bis »L« und »XL«. Die genauen Angaben zu den einzelnen Gewichtsklassen haben wir Ihnen auf unserer Produktseite zusammengestellt: zu den Eiergrößen.

Wie kommen die Eier vom Huhn in die Eierpappe?

In reiner Handarbeit. Wir fahren zwei Mal an jedem Tag raus zu unseren Ställen, suchen die frisch gelegten Eier aus den Legenestern zusammen (und auch evtl. verlegte Eier aus dem Stall) und sortieren sie nach Stall in 30er Eierstiegen. In unserem Sortierraum werden dann die Eier – und zwar auch hier wieder jedes Ei einzeln per Hand – auf das kleine Förderband unserer Sortiermaschine gelegt. Diese Maschine ist das einzige mechanische Hilfsmittel im gesamten Prozess! Die Sortiermaschine versieht jedes Ei erstmal mit einem Stempel (jeder Stall hat dabei seine eigene Nummer) und wiegt das Ei dann. Je nach Gewicht werden die Eier in die Größen »XL«, »L«, »M«, »S« und »unter S« eingeteilt und von uns so wieder in 30er Stiegen sortiert. Aus diesen Stiegen werden die Eier anschließend – ja, wieder per Hand – in Eierpappen verpackt. Jedes Ei wird bei uns also insgesamt vier mal in die Hand genommen, bevor es verkaufsfertig ist!

Wovon hängt die Farbe des Eidotters ab?

Vor allem vom Futter. Weil unsere mobilen Hühner das ganze Jahr über viel frisches Grün fressen, haben ihre Eier ein kräftig gelbes Dotter. Färbende Zusatzfuttermittel, die das Dotter orange einfärben (z. B. Beta-Carotin), verwenden wir nicht. Lediglich wenn wir im Winter Möhren zufüttern, kann sich das Dotter mal etwas in Richtung orange verfärben.

Warum gibt es weiße und braune Eier?

Die Farbe der Eierschale ist abhängig von der Hühnerrasse, hat aber keinen Einfluss auf die Inhaltsstoffe des Eis. Ob ein Huhn braune oder weiße Eier legt, kann man an der Farbe der »Ohrläppchen« erkennen: Hühner mit weißen Ohrläppchen legen weiße Eier, Hühner mit hautfarbenen Ohrläppchen braune (manchmal auch mit dunkelbraunen Sprenkeln oder ganz hellbeige). Wir haben überwiegend braun legende Hühner, aber auch ein paar Weißleger dazwischen – auch die Eierfarbe ist eben Geschmackssache und wir möchten es gern allen unseren Kunden recht machen.

Wie wird ein Ei zum Ei?

Legehennen haben ab einem Alter von ca. fünf Monaten fast täglich einen Eisprung. Das Ei reift im Eierstock heran und wandert durch den Eileiter, wo es befruchtet werden kann, wenn ein Hahn die Henne begattet. Aber auch ohne Begattung setzt das Ei seinen einmal eingeschlagenen Weg fort. Auf dem Weg durch den Eileiter lagert sich das Eiweiß um das Dotter herum an. Erst ganz kurz vor dem Legen kommt die spätere Eierschale hinzu, eine einfache Kalkschicht, die dann zur Schale aushärtet.

Brauchen Hühner einen Hahn, um Eier zu legen?

Nein. Vögel legen sowohl befruchtete als auch unbefruchtete Eier, je nach dem, ob gerade ein männliches Tier »parat« steht oder eben nicht.

Habt ihr Hähne bei euren Legehennen?

Nein. In freier Wildbahn schützen die Hähne ihre Herde vor Angriffen durch Raubtiere und manchmal auch vor uns Hühnerhaltern – Eier klauen finden Hähne nämlich gar nicht lustig! Fehlt der Hahn, übernimmt eine starke Henne die Schutzaufgabe des Hahns, aber ohne uns dabei das Eiersammeln allzu übel zu nehmen. Darum haben wir uns dafür entschieden, unsere Hennen ohne Hähne zu halten. Dass das problemlos funktioniert, zeigen unsere funktionierenden Hühnergruppen, die in Bezug auf ihr Verhalten auch ohne Hahn absolut unauffällig und ausgeglichen sind.

Warum gibt es immer mal ein paar »gerupft« aussehende Hühner in der Herde?

Hühner haben eine klare Rangordnung, die sogenannte Hackordnung, die in einer Herde sehr stabil ist. Vom Alpha- bis zum Omegahuhn ist in einer Herde klar geregelt, wer Chefin ist und wer das Nachsehen hat – am Futterplatz, auf den Sitzstangen oder wenn es mal einen besonderen Leckerbissen gibt. Der Begriff Hackordnung kommt nicht von ungefähr: Ranghöhere Tiere dürfen ihren Platz in der Hackordnung durch Hacken der untergebenen Tiere durchsetzen. Weil unsere mobilen Hühner im Stall und auf der Weide so viel Platz haben und weil wir ihnen ein artgerechtes Leben ermöglichen, gibt es aber selten Anlass zum Streit und entsprechend wenige »gerupfte Hühner«.

Lasst ihr euren Legehennen die Schnäbel kürzen?

Das Schnabelkürzen ist inzwischen dankenswerter Weise verboten. Das Verfahren ist entwickelt worden, um zu verhindern, dass sich die Hennen mit ihren scharfen Schnäbeln gegenseitig verletzen. Da unsere mobilen Hühner artgerecht und in natürlichem Umfeld gehalten werden, haben wir in unseren Herden nur sehr selten Probleme mit Verletzungen durch gegenseitiges Federpicken.

Bekommen eure Hennen vorbeugend Antibiotika?

Nein. Unsere Hennen werden nur mit den gesetzlich vorgeschriebenen sowie empfohlenen regelmäßigen Impfungen behandelt, die sie z. B. vor der sogenannten Newcastle Disease schützen, einer hochansteckenden Viruserkrankung. Zusätzlich bekommen sie gelegentlich eine Wurmkur. Weil unsere Hennen robust gehalten werden und wir die Keimbelastung durch regelmäßiges Umsetzen unserer mobilen Ställe sehr niedrig halten können, gibt es nur sehr selten Krankheitsfälle in unseren Herden. Erkrankt ein Huhn dennoch, wird es gezielt und nach Vorgabe des Tierarztes behandelt. Kleinere Infekte stellen für unsere Tiere aber aufgrund ihres guten Immunsystems auch ohne Behandlung meist kein Problem dar.

Werden die männlichen Geschwister eurer Legehennen nach dem Schlüpfen geschreddert?

Nein. Diese Form des Tötens ist dankenswerter Weise seit langem in Niedersachsen verboten (http://www.ml.niedersachsen.de/service/pressemitteilungen/agrarminister-meyer-toeten-maennlicher-eintagskueken-schneller-beenden-132615.html). In unserem Bundesland dürfen schon seit 2011 männliche Eintagsküken nur getötet werden, wenn sie »als ganze Tiere nach vorheriger tierschutzgerechter Betäubung (z.B. durch ein Kohlendioxid-Sauerstoff-Gemisch) in Zoos, Falknereien etc. als Ersatz für andere Futtertiere (z.B. Mäuse) verwertet werden« (http://www.ml.niedersachsen.de/aktuelles/pressemitteilungen/otte-kinast-das-kuekentoeten-so-schnell-wie-moeglich-beenden-177673.html Stand 14.06.2019). Inzwischen ist das Kükentöten deutschlandweit nicht mehr erlaubt, eine Geschlechtsbestimmung im Ei aber dank des Einsatzes hochspezialisierter Technik möglich (die männlichen Embryonen werden dabei in einem frühen Entwicklungsstadium aussortiert). Dieses Verfahren wird von unserem Hennenzüchter angewandt. Für uns verteuern sich dadurch die Junghennen im Einkauf. Aus unserer Perspektive ist dieses Vorgehen jedoch wesentlich sinnvoller (und in Bezug auf die Ökobilanz auch nachhaltiger), als die Versuche, männliche Tiere der Legerassen mit unverhältnismäßig großen Futtermengen auf ein ausreichendes Schlachtgewicht zu bringen und als so genannte Bruderhähne zu vermarkten.

Womit füttert ihr eure Hühner?

Ihre Hauptmahlzeit bekommen sie in Form von hochwertigem Getreideschrot. Seit Anfang 2022 verwenden wir dafür unser eigenes, hier in Rettmer angebautes Getreide (Weizen, Gerste und Mais, siehe hier: https://www.hof-hartmann-rettmer.de/du-bist-was-du-isst). Je nach Jahreszeit und Bedarf füttern wir außerdem Saftfutter (Möhren, Kürbisse, Zuckerrüben), trockenes Brot und Muschelkalk (für die Eierschale). Ein bis zweimal täglich feuchten wir das Futter zusätzlich per Handspritze mit Brottrunk an, dem eine Kräuterlösung beigemischt wird. Das ist gut für die Verdauung, und außerdem haben unsere Hühner ihr Futter einfach am liebsten, wenn etwas säuerlich schmeckt und schön feucht ist! Als Snack zwischendurch gibt es natürlich dann noch das, was sie so auf der Weide finden (Gras, Insekten, Beerenfrüchte).

Warum haben eure Eier nicht alle dieselbe Nummer?

Bei uns hat jeder Stall eine eigene Stallnummer (1-7). Darum unterscheiden sich die Nummern auf den Eiern in der letzten Endziffer. Siehe dazu auch unsere Produktseite.

Wie lange sind die Eier aus eurem Hofladen haltbar?

Für Eier gilt grundsätzlich ein Mindesthaltbarkeitsdatum von 28 Tagen nach dem Legedatum. Weil wir einen Großteil unserer Eierproduktion direkt über unseren Hofladen verkaufen, sind die Eier dort i. d. R. maximal 3-4 Tage alt, auf jeden Fall aber noch mindestens 21 Tage haltbar. Am besten schmeckt das Ei etwas »gereift«, also etwa ab einer Woche nach dem Legen.

Die Schale frischer Eier ist mit einem natürlichen Schutzfilm versehen, der das Eindringen von Keimen verhindert. Frische Eier müssen darum nicht in den Kühlschrank. Erst ca. 18-20 Tage nach dem Legedatum wird eine Kühlung empfohlen, denn dann ist der natürliche Schutzfilm aufgebraucht. Bei richtiger Lagerung sind Eier auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums genießbar, sollten dann jedoch nicht roh verzehrt werden. Als gekochtes Frühstücksei oder zum Backen sind solche Eier absolut unbedenklich.

Was versteht ihr unter »Eier mit Schönheitsfehlern«?

Das sind Eier, die nicht ganz der »Norm« entsprechen oder z. B. Schmutzanhaftungen an der Schale haben. Das kann gelegentlich vorkommen, z. B. wenn ein Huhn sein Ei statt im Legenest auf dem Boden legt. Da Eier mit einem natürlichen Schutzfilm auf der Schale versehen sind, können Schmutz oder Keime von der Eiaußenseite nicht in das Innere gelangen. Darum dürfen Eier auch nicht gewaschen werden, um den Schmutz zu entfernen. Der natürliche Schutzfilm hält bei Zimmertemperatur bis zu drei Wochen. Entsprechend unbedenklich ist die Verwendung von verschmutzten Eiern in dieser Zeit. Danach sollten die Eier durcherhitzt werden.

Was ist der Unterschied zwischen einem Suppenhuhn und einem Hähnchen?

Wie der Name schon sagt, eignen sich Suppenhühner besonders gut als Suppenhühner… Sie werden im Alter von etwa einem Jahr geschlachtet, wenn Eierqualität und Legeleistung der Hennen nachlassen. Suppenhühner haben eher wenig, aber dafür sehr schmackhaftes, mageres Fleisch. Ideal, um zusammen mit Knochen und Haut sowie viel Zeit in eine aromatische Brühe oder ein schönes Frikassee verwandelt zu werden. Hähnchen (auch Brathähnchen, Masthähnchen oder bei uns Hartmanns Hähnchen genannt) haben deutlich mehr Fleisch und sind perfekt zum Braten oder Grillen. »Hähnchen« ist der umgangssprachliche Begriff, wobei damit sowohl männliche als auch weibliche Tiere gemeint sind.